Hufeland-Spiegel 96 - Flipbook - Seite 25
Hufeland-Spiegel
Menschen im Hufeland-Haus
Henrietta Keller
ist über Umwege zum Ziel gekommen
„Dass ich einmal unterrichten werde, war für
mich vorgesehen“, erzählt Henrietta Keller mit
einem Schmunzeln im Gesicht.
Seit 2024 gehört sie zum Team der Dozentinnen und Dozenten des Bildungszentrums für
Pflege (BiZeP) im Hufeland-Haus. Im BiZeP werden Menschen zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann ausgebildet – seit April 2020 nach
der generalistischen Pflegeausbildung, in der
Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheitsund Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege
zusammengeführt sind.
Geboren und aufgewachsen ist Henrietta
Keller in Baja, einer Kleinstadt in Südungarn,
wo man sich gegenseitig in- und auswendig
kannte. In einer behüteten Umgebung an der
Donau wuchs sie dort gemeinsam mit ihrem
Bruder auf. Schon frühzeitig kam sie mit der
deutschen Sprache in Kontakt, entwickelte
eine echte Sprachbegabung und besuchte ein
deutschsprachiges Gymnasium, wo sie dann
auch Abitur machte. Als sehr prägend und wertvoll beschreibt sie den Schüleraustausch nach
Deutschland und die vielen Brieffreundschaften, die dadurch entstanden sind.
Nach dem Abitur studierte Henrietta Keller
dann in der schönen ungarischen Stadt Szeged,
etwa 100 km von Baja entfernt, Deutsch auf
Lehramt. Sie hatte viel Freude und Interesse am
Studium, konnte dieses aber leider aus familiären Gründen nicht beenden.
Da ihr Bruder schon eine Heimat in Frankfurt gefunden hatte, zog sie nach und kam im
Jahr 2009 dann schließlich ins Hufeland-Haus.
Als Pflegehelferin fing sie im ehemaligen ambuApril 2025 – Juli 2025
lanten Dienst des Hilfezentrums an und unterstützte etwas später
auch Anja Dreier vertretungsweise im Betreuten Wohnen. Henrietta
Keller ist ein sehr aufgeschlossener und kommunikativer Mensch und bekam
auf diese Weise schnell Kontakte
zu den Menschen um sie herum. Sie
beschreibt es als eine sehr prägende Zeit. Viele
wertvolle Kontakte aus dieser Zeit sind bis heute
geblieben.
„Lebenslanges Lernen“ ist ein wichtiger
Grundsatz für Henrietta Keller; so war es mit
der Bildung noch nicht vorbei. Sie machte die
Ausbildung zur Altenpflegerin, an die sich später das Studium in Berufspädagogik für Pflegeund Gesundheitsberufe anschloss. „Der Beruf
ist inzwischen für mich zur Berufung geworden;
über Umwege bin ich zum Ziel gekommen“.
Im Hause Keller gibt es noch ein weiteres
Familienmitglied, das dem Hufeland-Haus treu
verbunden ist: Ihr 12-jähriger Sohn, der hier
in der Kindertagesstätte war, kommt weiterhin
gerne zu Besuch. In ihrer Freizeit geht sie gerne
ins Theater oder reist auch öfter in die Heimat,
um dort ihre Familie zu besuchen und Kontakte zu pflegen. Damit aber nicht genug: Henrietta Keller schwimmt sehr gerne und ist seit
kurzem auch ausgebildete Kampfrichterin bei
Schwimmwettkämpfen.
„Immer in Bewegung bleiben,“ lautet ihr
Lebensmotto – und das passt.
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